Gespräch mit Ferdinand Kramer und Daniel Rittenauer

Als letztes der Länder des Deutschen Reichs erhielt Bayern am 9. März 1933 eine nationalsozialistische Regierung, an deren Spitze bald darauf der vormalige Lindauer Oberbürgermeister Ludwig Siebert als Ministerpräsident gesetzt wurde. Ihre Regierungstätigkeit war von Anfang an auf die Beseitigung des demokratischen Rechtsstaats ausgerichtet. Nachdem der Ministerrat zunächst noch eine formal reguläre Regierungstätigkeit an den Tag legte, geriet er ab 1934 zunehmend zu einem Auslaufmodell. 1938 trat der Ministerrat, inzwischen auf zwei Minister reduziert, das letzte Mal zusammen.

Trotz des zunehmenden Bedeutungsverlusts des Gremiums, geben die Protokolle Auskunft über vielfältige Themen, die die Landesregierung in den ersten fünf Jahren des NS-Regimes beschäftigten: die weitergehende Integration in das Reich, das Verhältnis zur NSDAP, wirtschaftspolitische Maßnahmen, die Landespolizei, das KZ-Dachau, Personalangelegenheiten, der Bau einer Queralpenstraße, eine Staatsbürgschaft für die Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen, das Schulwesen etc..

Häufig behandelte der Ministerrat auch Fragen, die Einrichtungen in München betrafen, etwa die architektonische Neugestaltung der Stadt, die Staatstheater, den

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Gespräch mit Ferdinand Kramer und Daniel Rittenauer

Als letztes der Länder des Deutschen Reichs erhielt Bayern am 9. März 1933 eine nationalsozialistische Regierung, an deren Spitze bald darauf der vormalige Lindauer Oberbürgermeister Ludwig Siebert als Ministerpräsident gesetzt wurde. Ihre Regierungstätigkeit war von Anfang an auf die Beseitigung des demokratischen Rechtsstaats ausgerichtet. Nachdem der Ministerrat zunächst noch eine formal reguläre Regierungstätigkeit an den Tag legte, geriet er ab 1934 zunehmend zu einem Auslaufmodell. 1938 trat der Ministerrat, inzwischen auf zwei Minister reduziert, das letzte Mal zusammen.

Trotz des zunehmenden Bedeutungsverlusts des Gremiums, geben die Protokolle Auskunft über vielfältige Themen, die die Landesregierung in den ersten fünf Jahren des NS-Regimes beschäftigten: die weitergehende Integration in das Reich, das Verhältnis zur NSDAP, wirtschaftspolitische Maßnahmen, die Landespolizei, das KZ-Dachau, Personalangelegenheiten, der Bau einer Queralpenstraße, eine Staatsbürgschaft für die Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen, das Schulwesen etc..

Häufig behandelte der Ministerrat auch Fragen, die Einrichtungen in München betrafen, etwa die architektonische Neugestaltung der Stadt, die Staatstheater, den Zirkus-Krone-Bau, den Englischen Garten, das Haus der Kunst, das Deutsche Museum, das Hofbräuhaus, die Apostolische Nuntiatur, die Verlagerung von Dienststellen der NSDAP nach München u.a.m.

Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1919-1945 werden von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte und dem Institut für Bayerische Geschichte der LMU in Verbindung mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns unter der Leitung von Prof. Ferdinand Kramer ediert. Den Band Der Bayerische Ministerrat in der NS-Zeit (2023) hat Daniel Rittenauer bearbeitet, der zuvor über das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten in der NS-Zeit promoviert hat und nun als Redakteur beim digitalen Historischen Lexikon Bayerns tätig ist.

Teilnahme kostenfrei. Keine Anmeldung notwendig.

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Organisateur

NS-Dokumentationszentrum München

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Lieu:

NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, München, DE