Souleymane rast mit seinem Fahrrad durch die überfüllten Strassen von Paris. Der junge Guineer arbeitet illegal als Essenskurier und möchte in Frankreich Asyl beantragen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn er hat nur noch zwei Tage, um sich auf das wichtige Interview vorzubereiten. Boris Lojkines Film ist ein fesselndes Drama über Migration, Sans-Papiers und ihre prekären Lebensbedingungen.Der Film erhielt in Cannes den Jurypreis in der Sektion Un Certain Regard; der Hauptdarsteller Abou Sangare wurde in Cannes sowie bei den European Film Awards als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Dank der beeindruckenden Leistung von Abou Sangare, einem Laiendarsteller, der selbst undokumentiert ist, lässt der Regisseur tief in die Realitäten von Migrant:innen blicken, die sich im Limbus nach der Flucht befinden. Boris Lojkine («Hope», «Camille») bleibt nah an seiner Figur und folgt ihr durch eine feindliche Stadt. Souleymane ist ständig auf Achse, immer unter Zeitdruck. Lojkine entblösst eine selbstbezogene Gesellschaft, die Menschen wie Souleymane immer weiter ausbeutet. Der atemlose Film gibt den Gesichtslosen – den Migrant:innen und Kurier:innen – ein Gesicht, ohne dabei seinen Humor oder seine Menschlichkeit zu verlieren.