In den 1970er-Jahren wurde die Greina, jene Hochebene, welche die Bündner Surselva mit dem Tessiner Bleniotal verbindet, schweizweit bekannt. Ein Kraftwerkkonsortium plante den Bau eines 80 Meter hohen Staudamms. Doch in verschiedensten Kreisen der Bevölkerung regte sich Widerstand. Eine der treibenden Kräfte war der britische, seit 1955 in der Schweiz lebende Architekt und Künstler Bryan Cyril Thurston, der sich zwanzig Jahre lang mit der Aussage "Nur die Poesie kann die Greina retten" gegen den Bau des Staudamms einsetzte. Diese Worte des Vaters klangen in den Kinderohren des Regisseurs Patrick Thurston ziemlich abstrus, dessen Begeisterung für diese Landschaft konnte er nicht nachvollziehen. Heute jedoch findet er in der Schönheit der Landschaft eine unerwartete Kraft. Das scheinbar Unmögliche wurde damals möglich: Der Stausee wurde nicht gebaut, die Landschaft unter Schutz gestellt und die Gemeinden Vrin und Sumvitg erhielten Entschädigungen aus dem "Landschaftsrappen". "Greina" ist ein filmisches Plädoyer für die Poesie und ein intimes Porträt eines aussergewöhnlichen Menschen, der ganz auf die Kraft seines künstlerischen Werkes setzt. Mit "Greina" zeigt Patrick Thurston, dass Kreativität eine starke Ressource in uns Menschen ist und dass wir gerade heute solche Kräfte brauchen, die der Poesie vertrauen.