Das zeichnerische Monumentalwerk von Marcel van Eeden war die Entdeckung der 4. Berlin Biennale 2006. In 150 Arbeiten, geschaffen in seinem bevorzugten Medium der Nerokreide, zeichnet der 1965 in Den Haag geborene Künstler das Leben des historisch als Botaniker belegten K. M. Wiegand nach. In einer an den Film noir erinnernden, eindringlichen Bildsprache entstand eine fiktive Biographie, die Wiegands Lebensweg vom Bodyguard über den Kriegshelden und Dandy bis zum gefeierten Wissenschaftler und Künstler minutiös nachzeichnet. Von diesem Lebenslauf ausgehend, entwickelte van Eeden einen Kosmos fiktiver biographischer Verknüpfungen und privater Begegnungen mit u.a. Oswald Sollmann, Matheus Boryna und Thomas Keller. In seinen Serien und grossformatigen Zeichnungen recherchiert van Eeden historische Ereignisse, die aus der Zeit vor seiner eigenen Geburt datieren. So entstand über die Jahre ein grossangelegtes künstlerisches Projekt, das seine eigene Existenz mit dem Strom der Zeit verbindet – mit der Folge einer paradoxen Verknüpfung von romantischer Personalisierung und melancholischer Ferne. Für das Kunst Museum Winterthur wird sich der Künstler der Geschichte der Villa Flora mit dem berühmten Sammlerehepaar Hedy und Arthur Hahnloser annehmen und sie mit seinem eigenen künstlerischen Universum vernetzen.
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