Der Pianist Horace Silver (*2 Sept. 1928 - † 18. Juni 2014) brachte eine neue Stilrichtung in den Jazz und lieferte auch gleich den passenden Begriff dazu: funky. Er verschaffte dem Jazz neue Popularität und verwandelte die Hörer in eine Gemeinde von Fusswippern und Fingerschnippern. In seiner Komposition «Opus De Funk» (1953) taucht ein Wort auf, das seitdem aus der Musikterminologie nicht mehr wegzudenken ist. Steht „funky“ heute für eine rhythmische, tanzbare Qualität, war es in den 50ern Synonym für eine blues- und gospelgetränkte Spielweise. Silver avanciert zum stilbildenden Pianisten des Funky Jazz, später Souljazz genannt. Für kurze Zeit wurde Horace Silver Leiter einer Band, die für Hardbop schlechthin steht: die Jazz Messengers. Warum er nach einem Jahr die Gruppe verliess und Art Blakey die Leitung überliess, gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen des Jazz. Er selbst beharrte darauf, es seien private Gründe, und zog sich eine Zeitlang zurück. Diese Form künstlerischer Selbstisolation zeigte Folgen. Silver, anfangs vom komplexen Bebop beeinflusst, entwickelte einen Stil, der zu immer einfacheren Formen tendiert. Und die Themen laden zum Mitpfeifen ein. Zum Einfachheitsgebot gehörte für Silver auch der Blues, der eben nicht nur den Jazzfan anspreche. In anderen...
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Der Pianist Horace Silver (*2 Sept. 1928 - † 18. Juni 2014) brachte eine neue Stilrichtung in den Jazz und lieferte auch gleich den passenden Begriff dazu: funky. Er verschaffte dem Jazz neue Popularität und verwandelte die Hörer in eine Gemeinde von Fusswippern und Fingerschnippern. In seiner Komposition «Opus De Funk» (1953) taucht ein Wort auf, das seitdem aus der Musikterminologie nicht mehr wegzudenken ist. Steht „funky“ heute für eine rhythmische, tanzbare Qualität, war es in den 50ern Synonym für eine blues- und gospelgetränkte Spielweise. Silver avanciert zum stilbildenden Pianisten des Funky Jazz, später Souljazz genannt. Für kurze Zeit wurde Horace Silver Leiter einer Band, die für Hardbop schlechthin steht: die Jazz Messengers. Warum er nach einem Jahr die Gruppe verliess und Art Blakey die Leitung überliess, gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen des Jazz. Er selbst beharrte darauf, es seien private Gründe, und zog sich eine Zeitlang zurück. Diese Form künstlerischer Selbstisolation zeigte Folgen. Silver, anfangs vom komplexen Bebop beeinflusst, entwickelte einen Stil, der zu immer einfacheren Formen tendiert. Und die Themen laden zum Mitpfeifen ein. Zum Einfachheitsgebot gehörte für Silver auch der Blues, der eben nicht nur den Jazzfan anspreche. In anderen Kompositionen setzte er auf lateinamerikanische Rhythmik und melodische Anleihen kapverdischer Musik. Seinem Vater widmete Silver eine Komposition, die zu einer nie versiegenden Einkommensquelle wurde, «Song For My Father». So wie Silvers Diskographie einen Jazz-Hit nach dem anderen aufweist, so sind waren Bands wahre Durchlaufstationen für kommende Stars. Vor allem die Bläser gleichen einem Who's who: Trompeter wie Donald Byrd, Kenny Dorham, Woody Shaw und Randy Brecker; Saxophonisten wie Clifford Jordan, Junior Cook, Joe Henderson und Michael Brecker. Christian Rösli und Andi Zitz nehmen sich Silvers Kompositionen gemeinsam mit dem Trompeter Raphael Kalt, Thomas Lüthi am Sax sowie Tobias Hunziker am Schlagzeug an. https://www.dont-forget-the-poets.ch
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