The Bern Manifestos – Installation von Plastiken und Zeichnungen
Im Oktober 2023 steige ich zum ersten Mal die steilen Stufen hinab, die mich tief hinunter in den „Kulturkeller ONO“ führen. Unten angekommen umgibt mich uraltes Mauerwerk. Die Oberflächen des Gesteins aktivieren rasch meine Wahrnehmung, wobei mir vielerlei Gesichter und Fratzen entgegenkommen. Zurück in Berlin klingt alles nach und bewegt mich, unmittelbar mit den Händen zu gestalten. Ich knete die weiße Modelliermasse zwischen den Handflächen, die Finger sinken in das Material ein. Was mich selbst in Bewegung setzt, erfährt in dieser Eigenbewegung seinen Sinn und bringt das erste von 21 „Wesen“ hervor. Trotz des immer gleichen gestalterischen Konzeptes variiert, was sich bildet. Mal zeigt sich ein Gesicht, mal zwei, mal viele. Diverse Knöpfe erzeugen die Augen, wobei jedes Gesicht signalisiert, welchen Blick es sucht.
Die Wesen, die mein intuitives Vorgehen entlang der Schwelle zwischen „anwesend“ und „abwesend“, hervorgebracht haben, hinterlassen auch ihre Spuren in Form großformatiger, skizzenhafter Zeichnungen auf Transparentpapier. Sie weiten damit die Präsenz der Wesen innerhalb der ortsspezifischen Installation, echogleich, während sie frei im Raum hängen oder an den Wänden auftauchen. Überdies drängt es
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The Bern Manifestos – Installation von Plastiken und Zeichnungen
Im Oktober 2023 steige ich zum ersten Mal die steilen Stufen hinab, die mich tief hinunter in den „Kulturkeller ONO“ führen. Unten angekommen umgibt mich uraltes Mauerwerk. Die Oberflächen des Gesteins aktivieren rasch meine Wahrnehmung, wobei mir vielerlei Gesichter und Fratzen entgegenkommen. Zurück in Berlin klingt alles nach und bewegt mich, unmittelbar mit den Händen zu gestalten. Ich knete die weiße Modelliermasse zwischen den Handflächen, die Finger sinken in das Material ein. Was mich selbst in Bewegung setzt, erfährt in dieser Eigenbewegung seinen Sinn und bringt das erste von 21 „Wesen“ hervor. Trotz des immer gleichen gestalterischen Konzeptes variiert, was sich bildet. Mal zeigt sich ein Gesicht, mal zwei, mal viele. Diverse Knöpfe erzeugen die Augen, wobei jedes Gesicht signalisiert, welchen Blick es sucht.
Die Wesen, die mein intuitives Vorgehen entlang der Schwelle zwischen „anwesend“ und „abwesend“, hervorgebracht haben, hinterlassen auch ihre Spuren in Form großformatiger, skizzenhafter Zeichnungen auf Transparentpapier. Sie weiten damit die Präsenz der Wesen innerhalb der ortsspezifischen Installation, echogleich, während sie frei im Raum hängen oder an den Wänden auftauchen. Überdies drängt es die Wesen in den öffentlichen Stadtraum. Eine Plastik, stellvertretend für alle Übrigen, behauptet dort seinen Platz und führt so die Resonanzachse aus den Tiefen des ONO hinaus.
Weitere Infos: www.jensreulecke.com
Vernisage, Barbetrieb und Häppchen, mit der Performance reconnecting – Jens Reulecke in Kooperation mit Karin Minger und Biliana Voutchkowa
Im Rahmen der Ausstellung erscheint das Buch The Bern Manifestos. 15 Exemplare enthalten eine Originalzeichnung.
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