Woyzeck wackelt mit den Ohren wie ein Esel, er pisst an die Wand wie ein Hund, seine Grossmutter ist eine Katze und er ist Soldat – also Affe. Das Dramenfragment «Woyzeck» von Georg Büchner hat mit seinen tierischen Zuschreibungen eine brennende Aktualität: Der Mensch hat die Eigenart, sich anderen Lebewesen überlegen zu fühlen, sogar seinen Artgenossen. Besteht das Problem darin, dass wir Menschen wie Tiere behandeln? Oder eher darin, dass wir Tiere falsch behandeln? Und tendieren wir nicht eigentlich dazu, unsere Art so zu überschätzen, dass wir uns unserer Tierhaftigkeit nicht mehr bewusst sind? Sind wir doch alle Kreatur und sonst „nix, gar nix“ ... Das Kollektiv puls_de_kern zeigt «Woyzeck» als die in Büchners Dramenfragment angelegte Geschichte der Entmenschlichung: Sie erzählt vom Strudel der Entwürdigung, der alle Beteiligten tiefer zieht, bis eine Stimme ruft «Stich! Stich!». Es gibt kein Zurück. Die Erzählung der Tieranalogien mit Schauspiel, Live-Musik und Figuren offenbart das menschengemachte System, in dem wir auch heute stecken: ein System, das Kreaturen krank werden lässt. Wahnwitzige Dialoge, eindrückliche Bilder und eine animalische Geräuschkulisse unterstreichen dabei den Fokus des Kollektivs. Spiel: Marius Kob, Marius Alsleben, Anne Brüssau Bühnenbild: Oliver «Scuba» Klauser und viele weitere

Total: XX.XX CHF

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Location:

Figurentheater Winterthur, Marktgasse 25, Winterthur, CH

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