Hans Christian Andersen gilt als der berühmteste Dichter Dänemarks und geniesst vor allem als Märchenautor weltweite Verehrung. Allerdings bilden die fast 170 Märchen nur einen kleinen Teil seines literarischen Schaffens. Andersen verfasste auch Dramen, Romane, Reiseberichte sowie etwa eintausend Gedichte. Als Schöpfer einer zauberhaft-bizarren Papierwelt aus Scherenschnitten und collagierten Bilderbüchern ist er in den letzten Jahren auch als fantasievoller Bildkünstler entdeckt worden. 2024 jährt sich der Todestag des Dichters zum 150. Mal. Das Ballett Zürich taucht aus diesem Anlass gemeinsam mit dem Choreografen und Regisseur Kim Brandstrup in Andersens Märchenwelten ein. Seit fast vierzig Jahren in London lebend, hat der Däne zahlreiche Ballette für das Royal Ballet London, das Royal Danish Ballet und weitere internationale Compagnien choreografiert. Mit Andersens Märchen ist er aufgewachsen. Gerade in Dänemark werden sie bis heute oft mit heimeligen, von Kerzen erhellten Wohnungen im Kopenhagen des 19. Jahrhunderts assoziiert, in denen diese Geschichten erzählt und vorgelesen werden. Idyllische Nostalgie verbindet sich mit dem Gefühl einer sicheren bürgerlichen Gesellschaft. Andersen war jedoch ein Aussenseiter. Er stammte aus ärmlichsten Verhältnissen und hatte, auch als...

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Hans Christian Andersen gilt als der berühmteste Dichter Dänemarks und geniesst vor allem als Märchenautor weltweite Verehrung. Allerdings bilden die fast 170 Märchen nur einen kleinen Teil seines literarischen Schaffens. Andersen verfasste auch Dramen, Romane, Reiseberichte sowie etwa eintausend Gedichte. Als Schöpfer einer zauberhaft-bizarren Papierwelt aus Scherenschnitten und collagierten Bilderbüchern ist er in den letzten Jahren auch als fantasievoller Bildkünstler entdeckt worden. 2024 jährt sich der Todestag des Dichters zum 150. Mal. Das Ballett Zürich taucht aus diesem Anlass gemeinsam mit dem Choreografen und Regisseur Kim Brandstrup in Andersens Märchenwelten ein. Seit fast vierzig Jahren in London lebend, hat der Däne zahlreiche Ballette für das Royal Ballet London, das Royal Danish Ballet und weitere internationale Compagnien choreografiert. Mit Andersens Märchen ist er aufgewachsen. Gerade in Dänemark werden sie bis heute oft mit heimeligen, von Kerzen erhellten Wohnungen im Kopenhagen des 19. Jahrhunderts assoziiert, in denen diese Geschichten erzählt und vorgelesen werden. Idyllische Nostalgie verbindet sich mit dem Gefühl einer sicheren bürgerlichen Gesellschaft. Andersen war jedoch ein Aussenseiter. Er stammte aus ärmlichsten Verhältnissen und hatte, auch als er längst die wohlverdiente Anerkennung als Schriftsteller gefunden hatte, nie das Gefühl, in die bürgerliche Kopenhagener Gesellschaft zu gehören. Aussenseiter sind auch in seinen Märchen allgegenwärtig: Die kleine Meerjungfrau, die durch das Bullauge ins Innere eines Schiffes schaut und sich nach einem Zuhause bei den Menschen sehnt, das hässliche Entlein, das nach Akzeptanz sucht, oder das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern, das in eisiger Kälte am Weihnachtsabend in festlich erleuchtete Weihnachtsstuben blickt. Als Aussenseiter, die nicht dazugehören, sind sie gnadenlos den Kräften einer rauen und bedrohlichen Natur ausgesetzt, die ausserhalb des häuslichen Glückes wütet. Auf fantasievolle Weise verbindet Kim Brandstrup in seinem Ballett Motive aus verschiedenen Andersen-Märchen zu einem Ballettabend für die ganze Familie. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

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