Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel im Auftrag des Schauspielhaus Zürich «Du sprichst gegen dein Herz.» Die Zeiten sind unruhig und von Krieg erschüttert, als im fiktiven Staat Illyrien der junge Hugo in die kommunistische Partei eintritt. Seinem intellektuellen Elternhaus und den bürgerlich-privilegierten Verhältnissen möchte er entfliehen, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Im Land toben Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Kräften, weshalb Parteichef Hoederer ein Zweckbündnis mit den Gegnern anstrebt. Das missfällt den radikalen Parteimitgliedern und sie beschliessen, ihn aus dem Weg zu räumen. Um endlich einmal etwas Handfestes zu tun, übernimmt Hugo den Mordauftrag und nistet sich mit seiner Frau Jessica in Hoederers Haus ein. Getrieben von idealistischen Revolutionsgedanken trifft er dort auf einen erfahrenen Realpolitiker – und im Angesicht dieser faszinierenden Person gerät Hugos Prinzipientreue ins Wanken. Sartres Stück von 1948 ist ein zeitloser Politthriller und strategisches Experiment zu Haltung, Werten und Menschlichkeit. Es liegt in den Händen von Jan Bosse, der dem philosophischen Text mit seiner spielfreudigen Regie begegnet. Er kehrt mit dieser Reflexion über Macht und Moral sowie Freiheit und Verantwortung nach sechs Jahren ans Schauspielhaus Zürich zurück.
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