Der Mann hat eine Gabe: Es ist, als würde sich alles in Gold verwandeln, in schwarz glänzendes Öl oder in funkelndes Licht, sobald Finn Andrews zu singen beginnt. Vergangenen Dezember war er solo bei uns zu Gast. Jetzt kommt der zwischen London und Neuseeland pendelnde Singer und Songwriter mit seiner Band The Veils in den Bogen F. David Lynch liess sie 2017 in der Fortsetzung seiner Kult-Serie „Twin Peaks“ in der sinisteren Bang Bang Bar auftreten, mit Andrews als charismatischem Voodoo-Priester und Rock’n’Roll-Prediger. Das passte, denn seine Songs erinnern an die kathartischen Klanggemälde von Nick Cave And The Bad Seeds, den Blues von Robert Johnson und die Abgründigkeit von Nine Inch Nails. Trotzdem hat das Quintett im Verlauf der zwanzig Jahre ihres Bestehens in den Echokammern der Rockgeschichte an ihrem eigenen Klang getüftelt – Songs, wie von der Kanzel gesungen, zwischen Andacht und Aufruhr, Besinnung und Wahnsinn, Schönheit und Verzweiflung. Halleluja, und welcome back!