Erst durch die menschliche Perspektive wird die Natur zur Landschaft, wird ein Wald zum Urwald, zum Klimax, zu einem Tempel des Gleichgewichts, in den sich Inhalte einschreiben lassen. In der Biologie wird der Höhepunkt nach einer Sukzession als Klimax bezeichnet. Urwälder befinden sich im Klimax, sie existieren heute nur noch als ein vom Menschen geduldetes Relikt – als eine anthropologische Konstruktion. Selbst Urwälder sind nicht frei von vergangenen Ereignissen; sie beherbergen ihre eigenen Erinnerungen und Geschichten wie ein alter Tempel, der sowohl die Spuren der Vergangenheit sowie die Andeutung der Zukunft in sich trägt. Der Mensch sehnt sich nach einem Gleichgewicht, dem Zustand des stabilen Höhepunkts, der in der Vergangenheit zu existieren schien und in einer fernen Zukunft erreicht werden kann, aber niemals in der Gegenwart. Die Stabilität des Gleichgewichts eines Urwaldes liegt in seiner Instabilität. Ständiger Abbruch, Zerfall, Wiederaufbau und Neugestaltung gehen Hand in Hand. Ein niemals vollendeter Zustand, eine ewige Baustelle. Im Artstübli – Kunst & Kultur, mitten in der hektischen Stadt Basel, verwebt die Künstlerin und Biologin Nadine Cueni in einer multimedialen Rauminstallation die digitale postnatürliche Umwelt mit dem archaischen Urwald als Inbegriff roher und unberührter Natur.
The event starts in
2 Days
0 h
37 min
56 s

Presale

Total: XX.XX CHF

Info

Location:

Artstübli, Steinentorberg 28, Basel, CH

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