Zora del Buono war acht Monate alt, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb. Der tote Vater war die grosse Leerstelle in der Familie. Mutter und Tochter sprachen kaum über ihn. Wenn die Mutter ihn erwähnte, brach die Tochter mit klopfendem Herzen das Gespräch ab. Sie konnte den Schmerz der Mutter nicht ertragen. Jetzt, inzwischen sechzig geworden, fragt sie sich: Was ist aus dem damals erst 28-jährigen E. T. geworden, der den Unfall verursacht hat? Seinetwegen ist der Roman einer Recherche: Die Erzählerin macht sich auf, um E. T. ihn mit der Geschichte ihrer Familie zu konfrontieren. Ihre Suche führt sie in dunkle, abgründige Gegenden, in denen sie Antworten findet, die neue Fragen aufwerfen. Was macht es mit ihr, dass sie plötzlich mehr weiss über den Mann, der ihren Vater totgefahren hat, als über den Vater selbst? Und wie kann man heil werden, wenn eine Leerstelle doch immer bleiben wird? Zora del Buono (*1962, Zürich) studierte Architektur an der ETH Zürich und arbeitete mehrere Jahre als Bauleiterin im Nachwende-Berlin. Sie war Gründungsmitglied und Kulturredakteurin der Zeitschrift mare. 2020 erschien ihr hochgelobter Roman Die Marschallin. Moderation: Luzia Stettler, Literaturvermittlerin

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Ort:

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, Bern, CH

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