Es gab einmal eine Zeit, als die Schweiz eine massgebliche Rolle in der Entstehung von Unterhaltungsmusik spielte. Achtzehn Operettenuraufführungen fanden in den Dreissigerjahren am Stadttheater Zürich, dem heutigen Opernhaus, statt. Von hier aus eroberten diese Stücke die halbe Welt. Am Dirigentenpult stand dabei der junge Victor Reinshagen, der selbst Werke zum Repertoire beisteuerte. Verleger wie Armin Robinson bauten hierzulande Ausweichsverlage auf, in denen fortan die Welthits von Paul Abraham und Oscar Straus erschienen, die in Deutschland nicht mehr erwünscht waren. Gleichzeitig wurden junge Schweizer Talente wie Paul Burkhard entdeckt und nach Kräften gefördert.

Wir haben uns dieses Jahr eine besondere Aufgabe gestellt und für die Programmierung unserer Konzertgala Stücke ausgewählt, die alle einen deutlichen Bezug zur Schweiz haben. Da ist zum Beispiel das berühmt Weisse Rössl, das es seinen beiden Autoren Ralph Benatzky und Hans Müller ermöglichte, ihren Umzug in die Schweiz zu finanzieren und am Thunersee Wohnsitz zu nehmen.

Zu hören sein werden nebst unbekannten Perlen auch Welthits wie «O mein Papa» oder die berühmten Walzer aus unserer nächstjährigen Sommerproduktion «Drei Walzer» von Oscar Straus. Mit dem Titel «Jeder macht’s» aus «Meine Schwester und ich» drücken wir unseren Wunsch aus, dass diese Musik wieder vermehrte Aufmerksamkeit finden und von jedem Theater «gemacht» werden soll.

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