Bei den Dead Ghosts kann man nicht anders als über den Bandnamen in ihre Musik einzusteigen, denn tatsächlich beschwören die Kanadier aus Vancouver die Rock’n’Roll-Geister der Vergangenheit. Die Frage ist nur, welche Geister sie zum Leben erwecken? Hört man sich durch ihr jüngstes Album „Hippie Flippin“, so sieht man vor dem inneren Auge fröhliche Hippie-Zombies in Paisley-Hemden zu psychedelischem Surf-Rock und Country-Punk tanzen. Die Death Disco ist dekoriert mit Hammondorgel-Girlanden und bunten Schellenkränzen, und der Sänger klingt so keck wie der junge Mick Jagger. Über die vielen lustigen Effektgeräte, durch die die Musiker ihre Gitarren schleusen, um diesen funkensprühenden Sixties-Sound zu erzeugen, könnte man vermutlich einen ganzen Absatz schreiben – aber lassen wir das. Die Songs der Dead Ghosts machen auch ohne Fachgesimpel ungeheuren Spass. Anspiel-Tipp: „Headed Home“ – da steckt alles drin, was man über die Toten Geister wissen muss.

Iguana Death Cult NL

Auch Iguana Death Cult aus Rotterdam tragen den Knochenmann im Namen und zeigen ihm mit gut gelauntem Garage-Rock und einer Ladung Post-Punk die lange Nase. Gang of Four, Devo und XTC lassen grüssen, und wenn der Gärtner nicht aufpasst, spriesst auch noch der Krautrock aus den Mauerritzen des „Echo Palace“ – so heisst ihr formidables letztes Album. Live zum Umfallen (oder besser: Tanzen) gut.