Auf ihrem neuen Album „Labyrinth“ trifft die Saxofonistin Nicole Johänntgen auf den Tubisten Jon Hansen und den Perkussionisten David Stauffacher. Nicole Johänntgens neue Stücke kommen kraftvoll daher. Wenn die Saxophonistin Musik kreiert, blickt sie gerne tief. Bei ihr hat alles damit zu tun, das Leben zu spüren und zu reflektieren. Das Titelstück „Labyrinth“ symbolisiert genau diese innere Beweglichkeit, wenn die Band ein Terzmotiv durch viele harmonische Ebenen wandern lässt. „Canyon wind“ transportiert einen subtilen 6/8 Groove. Alle bewegen sich in Trance. „Goodnight my Dear“ wartet mit einer raffinierten polyphonischen Struktur auf und bei „Get up and Dance“ erzeugen Tuba und Perkussion eine Art treibenden Diskobeat. Mehr noch: Die Tuba selbst wird zum Perkussionsinstrument. „Labyrinth“ ist Jazz, wie ihn Nicole Johänntgen versteht. Es ist die Kunst, Widersprüche aufzulösen. Alles klingt so, als wäre es irgendwo draussen, spontan auf einer Session entstanden. Aber dahinter verbirgt sich viel mehr. Bietet doch die unkonventionelle Besetzung Saxofon, Tuba und Perkussion ungeahnte neue Möglichkeiten.