Der Strafverteidiger Bernard Rambert ist eine schillernde Figur. Seit den 1970er-Jahren als "Terroristenanwalt" bekannt, weil er vor Gericht auch Menschen verteidigte, die Waffengewalt und politische Morde im Kampf für gesellschaftliche Veränderungen einsetzten, ist der 1946 in einer grossbürgerlichen Waadtländer Familie geborene Rambert in seinem Beruf ein Kantengänger. So charakterisiert er sich selbst zu Beginn eines langen Gesprächs mit Julia Klebs, Redakteurin der linken Theoriezeitschrift Widerspruch. Die Journalistin erkundet in einem Interview die Geschichte und Gedankenwelt des oft geheimnisvoll lächelnden "Roten Beni", wie der Anwalt auch genannt wurde. Unterbrochen wird das Gespräch von spannendem Archivmaterial über soziale Bewegungen und spektakuläre Prozesse des letzten halben Jahrhunderts. "Suspekt" wird so zum erhellenden Porträt über einen, der seinen Idealen treu geblieben ist und sich selbstironisch als "Auslaufmodell" bezeichnet. Über den Film, der soeben an den Solothurner Filmtagen seine Weltpremiere feierte, sagt Regisseur Christian Labhart ("Röbi geht"): "Der Film ist eine aktivistische Intervention. Eine einseitige Erzählperspektive durchzuziehen, ist insofern ein legitimer Entscheid, als er die ungleichen Machtverhältnisse widerspiegelt, denen Bernard Rambert zeit seines Lebens Widerstand entgegensetzte."

 

Total: XX.XX CHF

Infos

Ort:

Kinok – Cinema in der Lokremise, Grünbergstrasse 7, St. Gallen, CH

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